Wertschätzungskultur

Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt

Von Karl-Heinz Möller · 2016

 Mitarbeiter sitzen an einem runden Tisch, von oben gesehen

Der aktuelle Wandel in unserer Gesellschaft ist eng mit der Digitalisierung aller Lebensbereiche verknüpft. Die Frage, welche nachhaltigen Wirkungen die Ereignisse im Zusammenhang mit Industrie 4.0 auf Produktion, Mitarbeiter, Konsum, Beruf und Familie haben wird, bleibt offen. Sicher ist: Es gibt durchaus Chancen, die Welt innerhalb dieses Rahmens besser zu machen.

Weltweite Vernetzung, Demokratisierung der Technik, Schwarmintelligenz, Share-Ökonomie, Daten-Transparenz, Aufwertung des Individuums und Ressourceneffizienz – das klingt ziemlich gut. Vieles davon steckt in den Unternehmen, die konsequent die virtuellen Möglichkeiten in die Tat umsetzen. Zum Beispiel in Form einer Fabrik, in der innerhalb eines kontinuierlichen Prozesses vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt alles wie von selbst geschieht. Allein diese Tatsache flößt Respekt ein. Wissenschaftlern, Ingenieuren, Technikern, Programmierern und System-Managern ist damit etwas Einzigartiges gelungen. Vielleicht vergleichbar mit der Erfindung der Dampfmaschine. Sie sorgte dafür, dass Antriebe nicht mehr mit Muskelkraft funktionieren mussten. Für viele Arbeitnehmer in der Industrie dürfte die vierte technische Revolution eine ähnlich einschneidende Veränderung bedeuten. Vorteil: Stupide Arbeiten am Fließband fallen weg. Sie werden ersetzt durch qualifiziertere Tätigkeiten, die menschliche Intelligenz und Kreativität erfordern. Nachteil: Es werden Positionen eingespart. Sie werden bestenfalls an anderer Stelle entstehen. Die Chancen dafür sind allerdings groß.

Arbeitsplätze und Mitarbeiter werden aufgewertet

Immerhin fehlt es allerorten an Fachkräften. Unternehmen werden ihre wertvollen Mitarbeiter in die Abteilungen schicken, wo sie in einer virtuellen Fabrik dringend benötigt werden: Prozesssteuerung, Qualitätskontrolle, Überwachung, Sortimentserweiterung und anderes. Sie wachsen in eine wichtige Rolle im Rahmen eines neuen Wertschöpfungsprozesses. Eine Organisationsphilosophie, die auf maximale Eigenverantwortung und Selbstbestimmung des Einzelnen setzt, hat eine Zukunft verdient.

Beschaffenheit der Waren liegt näher an den Bedürfnissen

Eine andere Art der Wertschätzung wird von den Lieferanten und Kunden erfolgen. Sie dürfen eine bessere Qualität erwarten. Mehr noch: Sie können auf die Produktion erheblichen Einfluss nehmen und das Sortiment auf die Bedürfnisse des Marktes feiner abstimmen. Customizing wird zu einem Asset im Wettbewerb. Wird in Zukunft ressourceneffizient produziert, sinken nicht nur die Kosten. Der Verbrauch an Rohstoffen geht zurück, Energiequellen werden geschont. Einsparungen in der Fertigung schonen die Umwelt nachhaltig. In der digitalen Transformation steckt die Chance einer neue Wertschätzungskultur. Ob sie heranwächst, liegt in den Händen der Beteiligten.

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