Eigenerzeugung

Mehr Unabhängigkeit

Von Jens Bartels · 2023

Hohe Energiepreise, aber auch der Wunsch nach größerer Versorgungssicherheit oder das Engagement für mehr Nachhaltigkeit sorgen bei vielen Unternehmenslenkern in der Industrie für mehr Interesse an der eigenen Erzeugung von erneuerbaren Energien. Wer sich dafür entscheidet, kann seine Energiekosten wesentlich besser und langfristiger planen.

Ein Industriegebäude mit Solarpark, das von einem Sonnenauf- oder untergang beleuchtet wird.
Immer mehr Unternehmen errichten eigene Solarparks. Foto: iStock / 1715d1db_3

Die Strompreise für die Industrie sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Nach aktuellen Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben sich die Industriestrompreise inklusive Stromsteuer für kleine bis mittlere Industriebetriebe 2022 im Jahresmittel verdoppelt. Sie lagen im zweiten Halbjahr 2022 bei durchschnittlich 53,38 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Zu Jahresbeginn 2023 ist der mittlere Strompreis für Neuabschlüsse zwar wieder auf 40,11 Cent gesunken, Strom ist damit aber weiterhin teuer. Insofern überrascht es nicht, dass immer mehr Unternehmenslenker in der Branche die Eigener-zeugung von Strom durch erneuerbare Energien in Betracht ziehen.

Standortkonzept für Eigenerzeugung erstellen

Gründe für den Umstieg gibt es genug. Bei einer Eigenerzeugung von grünem Strom werden Industrieunternehmen unabhängig von den aktuellen Marktpreisentwicklungen sowie der Verfügbarkeit von Energie. Gleichzeitig verbessern sie ihre Klimabilanz. Dies spielt nicht nur im Hinblick auf die steigende CO2-Bepreisung eine wichtige Rolle. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) lohnt es sich, Investitionen in erneuerbare Energiequellen für die Stromgewinnung sorgfältig zu betrachten, zu planen und umzusetzen. Ob Photovoltaik, Windenergieanlage oder Batteriespeicher: Basis für die Investitionsplanung ist ein umfassendes Standort- und Bedarfskonzept, das auf die Produktionsprozesse und den Standort des Unternehmens abgestimmt ist. Dazu gehört unter anderem eine umfassende Planung der Flächennutzung, die beispielsweise auch die Konkurrenz zwischen Solarthermie und Photovoltaik berücksichtigt

Vor- und Nachteile abwägen

Für eine optimale Nutzung vorhandener Flächen sind weitere Aspekte zu beachten. So ist der Solarertrag von Photovoltaik-Anlagen stark vom Standort eines Unternehmens abhängig. Während in der Vergangenheit die Südausrichtung und eine Neigung von 30 Prozent die Regel waren, nimmt man heutzutage immer häufiger einen leicht verringerten Wirkungsgrad in Kauf, um dafür so viel (Dach-)Fläche wie möglich zu nutzen. Dagegen sind bei der Windkraft hohe mittlere Windgeschwindigkeiten sowie die Größe der Rotorfläche entscheidend, um einen hohen Stromertrag zu erzielen. Während Anlagen bis zehn Meter Höhe genehmigungsfrei sind, sind Genehmigungsverfahren für Großwindanlagen oft aufwendig und langwierig.

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