Start Ups in der IT

Neue Wertschöpfung mit Digitaltechnologien

Von Christian Raum · 2018

Die IT-Industrie bringt in hoher Taktzahl neue Technologien und neue Produkte auf den Markt: Doch viele Softwareanbieter, IT-Verantwortliche und Anwender empfinden dieses Tempo als zu schnell. Verantwortliche klagen, dass sie weder die nötigen Mitarbeiter finden noch das nötige Wissen verfügbar haben, das für den digitalen Umbau der Organisation erforderlich ist.

Drei Frauen besprechen Geschäftsideen. Thema: Start Ups in der IT

Rund um die Erde erleben die Menschen regelrechte Explosionen von unterschiedlichsten Technologien. Das Management in vielen Unternehmen empfindet das durchaus als komfortable Situation. Können sie doch bei der Digitalisierung aus einem großen bunten Strauß von Innovationen, Technologien, Produkten und Services wählen. Das entscheidende Kriterium bei der Auswahl scheint die Frage zu sein, welche Technologien die IT-Abteilungen unmittelbar gewinnbringend implementieren können. 

So gilt in weiten Teilen der Wirtschaft zwar die Blockchain als innovative und interessante Technologie, die in den nächsten Jahren einen großen Wandel in die Unternehmen bringen wird – doch bei allem Hype ist es noch zu früh, um in den Organisationen tatsächlich eine Wertschöpfung zu erreichen.

Anders scheint es beim Machine Learning zu sein – auch in diesem Bereich gibt es aufgeregte Diskussionen und hohe Erwartungen. Viele IT-Unternehmen, Maschinenbauer, Serviceunternehmen, Versicherungen und auch die Autoindustrie haben das Thema bereits aufgegriffen. 

Überall übernehmen Roboter Geschäftsprozesse

Hier geht der Trend deutlich zum Roboter, der Systeme und Prozesse steuert. Von der Maschinenhalle über das Callcenter bis zur Finanzabteilung übergeben Prozess­planer immer mehr der wiederkehrenden Tätigkeiten an Roboter. Viele sehen in dieser Technologie die Möglichkeit für rasche Erfolge – mit diesen Systemen können sie unmittelbar Prozesse verbessern, neue Geschäftsmodelle aufsetzen und Umsätze generieren. 

Bei Planung, Konzeption und Implementierung orientiert sich das Management an der Wertschöpfungskette: Es geht zunächst um die interne Transparenz und danach als zweite Stufe um die Verbesserungen in den internen Prozessen. Der dritte Schritt ist es, die Beziehungen zu den Kunden zu verbessern, um dann im vierten Schritt neue Geschäftsprozesse umzusetzen.

Doch bei allen guten Erfolgsaussichten berichten die Marktbeobachter von einem Problem, das die Entwicklung stört und sie sogar umkehren kann. Die neuen Möglichkeiten würden nur greifen, wenn alle Beteiligten so schnell wie möglich alles notwendige Wissen erlernen. IT-Anbieter sollten die Fähigkeit haben, alle Technologien zu implementieren. Aber dafür müssten sie über das Wissen verfügen, Projekte von Anfang bis Ende zu betreuen und die Technologien beim Kunden zu implementieren. Doch die Experten sind rar. Viele Projekte stocken oder werden verschoben.

Quelle: Bitkom, 2018

Einstieg in Industrie 4.x – ein Start-up gründen

Eine Strategie ist es, kleine, spezialisierte Teams zu gründen. Die sollen die neuen Technologien durchdringen und schnell implementieren. In ihrer Position als gesuchte Spezialisten erhalten sie die Freiheit, laufende Projekte und festgeschriebene Standardprozesse mit einem Lächeln zu umgehen. Um diese Teams zu organisieren, gilt es in vielen Geschäftsführungen und Vorständen als charmante Idee, ein oder mehrere Start-ups zu gründen. Oder sich Start-ups durch Übernahmen in die Organisation zu holen. Diese kleinen, fokussierten Gruppen sollen schnell und unbürokratisch das nötige Know-how sammeln, verwalten, umsetzen. 

In der Automobilindustrie sind bereits Dutzende frühere Start-ups in die Konzerne verschmolzen und bringen hier Carsharing, Elektromobilität oder Analyseanwendungen voran – oder werden von den Traditionalisten im Konzern mit deren herkömmlichen Vorstellungen rund um Leasinggeschäfte, Verbrennungsmotoren oder Dieseltechnologien gnadenlos ausgebremst. 

Start Ups in der IT: Innovationsteams zentral verankern

Vorstände, die sich Start-ups leisten können und wollen, wägen zwischen zwei Ansätzen bei der Verankerung der neuen Teams im Unternehmen ab: Entweder ist die neue Gruppe zentral in der Organisation verankert – oder sie läuft als Team von Spezialisten neben der Organisation her. Die Kritik beim zweiten Ansatz ist, dass sie zwar für technische Konzepte verantwortlich sind, aber meistens scheitern, wenn sie ihre Konzepte von außen in die Organisation hineintragen wollen. Damit werde es sehr schwierig, die neuen Ideen in die Abläufe des Unternehmens aufzunehmen.

So gilt die zentrale Verankerung mit regelmäßigen Berichten an das Topmanagement als der bessere Weg. Wenn die Gruppe mit den Spezialaufgaben zentral und direkt in die Unternehmensstrategie eingebunden werde, sei ihr Erfolg wahrscheinlicher.

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